Ein Rückblick auf ein schwieriges Jahr für politische Solidaritätsarbeit
2020- auch für uns bei turn the corner ein schwieriges Jahr, wir blicken gemeinsam zurück. Corona und die damit verbundenen Maßnahmen haben auch uns und unsere Arbeit beeinflusst und gehemmt. Die sich ändernden Regeln, die immer größer werdenden Sorgen und Ängste um Gesundheit und Existenzen von vielen Menschen, die Unplanbarkeit, die unseren Alltag prägt, all das beeinflusst auch uns und unsere politische Arbeit.
2020 ist auch das Jahr der Ereignisse, die für uns schwer auszuhalten sind, die traurig und wütend machen. Bei dem rechtsradikalen Angriff auf eine Shishabar in Hanau sind am 19. Februar zehn Menschen gestorben. Hanau reiht sich ein in eine Reihe rassistischer und antisemitischer Anschläge und Morde. Es reiht sich ein in eine Situation, in der racial profiling und Polizeigewalt BIPOCs gegenüber zunimmt und sichtbar wird, während gleichzeitig lauter rechtsradikale “Einzelfälle” in der Polizei bekannt werden. Wir haben das auf der ganzen Welt gesehen und auch hier in Frankfurt gespürt. Dazu gehört auch das Sterben an den EU-Außengrenzen und die bewusste Entscheidung der europäischen Mitgliedsstaaten, schutzsuchende Menschen in Moria und anderen Lagern grundlegende Rechte zu verweigern. Es wird ganz klar, dass anti-rassistische Arbeit wichtiger denn je ist.
Was uns Hoffnung und Motivation gibt
Die dadurch entstandenen Protestbewegungen, die Initiativen, der Zusammenhalt der Communities hat uns gezeigt, was solidarische Strukturen bedeuten können. Selbst als die große Demonstration sechs Monate nach dem Anschlag in Hanau zur Erinnerung der Verstorbenen aufgrund von Corona-Regelungen abgesagt wurde, haben Menschen in wenigen Stunden dezentrale Aktionen und Übertragungen der Veranstaltung aus Hanau organisiert. Das alles gibt uns Hoffnung und Motivation, um weiter zu arbeiten.
Anti-rassistischen Initiativen den Rücken stärken
Wir als turn the corner stärken selbstorganisierten (anti-rassistischen) Initiativen den Rücken., indem wir ihre Struktur unterstützen. Wir unterstützen sie bei bürokratischen oder rechtlichen Schritten oder übernehmen bei Aktionen und Kampagnen Netzwerkaufgaben. Wir schauenschaffen , wo wir strategisch Schnittstellen schaffen können, um Organisationen und Initiativen zu verbinden, zu stärken und ihre Arbeit sichtbar zu machen.
Wie wir die Arbeit von project.shelter unterstützen
So ist es auch mit project.shelter. Die Aktivist*innen bei project.shelter kämpfen gegen Obdachlosigkeit, Rassismus und für ein selbstverwaltetes migrantisches Zentrum. Viele Mitglieder der Gruppe sind ständig von der Wohnungslosigkeit und dem Jobverlust bedroht. Wir finanzieren und begleiten seit etwa zwei Jahren eine Supportstelle, die ebenfalls die Schlafplatzbörsen-Koordination und die Unterstützung bei Problemen mit Arbeitsamt und Ausländerbehörde übernimmt. Dabei ist uns wichtig eine langfristige und stabile Struktur zu schaffen, damit das Projekt in dieser Hinsicht entlastet wird und sich auf inhaltliche und politische Ziele konzentrieren kann. Gemeinsam mit project.shelter entwickeln wir politische Bildungsangebote, um Unterstützer*innen für unsere Anliegen zu gewinnen. Zum Beispiel in Form von Workshops, die institutionelle Hürden für Migrant*innen in Deutschland sichtbar machen und im Fokus die Perspektive von Betroffenen haben. Das Anliegen der Initiative ist, sich immer wieder in aktuelle gesellschaftliche Diskurse einzumischen und dort Veränderung zu schaffen. Mehr dazu könnt ihr im neusten Gastbeitrag von project.shelter in der Frankfurter Rundschau lesen:
Wenn ihr unsere Arbeit und dadurch auch die Vernetzung und Stärkung die Arbeit von anderern Initiativen unterstützen wollt, dann spendet gerne an uns. Schon wenn montalich 2000 Euro zusammenkommen, können wir unsere Arbeit – darunter die Support-Stelle für project.shelter – aufrechterhalten. Jeder Betrag zählt, um langfristig und stabil arbeiten zu können.
Bleibt gesund!
turn the corner
So kannst du uns unterstützen:
Regelmäßige Spenden – egal in welcher Höhe – helfen uns am meisten. Wenn wir 9000 Euro zusammen kriegen, sind wir finanziell bis Juni 2021 sicher.